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2017
 Gewürze
die zu Luthers Zeiten und in dieser kleinen Rezept- sammlung verwendet wurden
Salz

Salz:
Auch noch zu Luthers Zeiten war das Salz als Gewürz in Europa hauptsächlich an den
Fürstenhöfen zu finden. Die einfachen Menschen nutzten Pflanzenasche als Salzersatz.
Pfeffer:
hat sowohl konservierende, als auch keimtötende Eigenschaften, in Zeiten ohne Kühlschrank ein bedeutender Vorzug. Im Mittelalter konnten sich den Pfeffer aber nur die Reichen leisten. Die Augsburger und Nürnberger Kaufleute, die den Pfeffer auf Maultieren über die Alpen brachten, verkauften ihn mit 600-prozentigem Aufschlag. Aus dieser Zeit stammt die Bezeichnung "Pfeffersäcke" als Ausdruck für Kaufleute, deren Reichtum auf Wucher beruht.

grüner, weißer, schwarzer Pfeffer
Safran
Safran:
Damals war Safran die teuerste und begehrteste Handelsware.
Achtung!
Der Genuss von zuviel Safran ist sehr schädlich: 5-10 Gramm Safran führen sehr häufig zu blutigem Durchfall, Schwindel, Erbrechen,
20 Gramm sind tödlich!
Knoblauch:
Paracelsus (1493-1541) hatte die Anwendungen mit Knoblauch gegen die Pest empfohlen.
Während die Nordeuropäer - wie heute - teilweise vor seinem Geruch zurück- schreckten und die Pflanze deshalb weniger nutzten, feiert man in Spanien bis heute  Knoblauchernte- feste. In Frankreich ließ sich der König Henri IV. (1553-1610 n. Chr.) mit dem Öl bestreichen, um gegen Bösheit und Krankheiten geschützt zu sein. In der italiensichen Küche war und ist Knoblauch legendär.

Knoblauch
Brauner Zucker
Zucker:
Zuckerrohr wurde bereits zu dieser Zeit weltweit auf Plantagen angebaut, Zucker blieb aber ein begehrtes Luxusgut für die Reichen. Es wird als Weißes Gold bezeichnet. Das gemeine Volk süßte mit Honig .
Petersilie:
Im Mittelalter galt die Petersilie noch als Hexenkraut. Zur Zeit von Luther wurde diese häufig angbaut und diente als Heilkraut gegen Nasenbluten, gegen Magenbeschwerden sowie bei Harnsteinen und ebenso auch als Küchenkraut.
Petersilie
Schnittlauch
Schnittlauch:
Im Mittelalter galt der Schnittlauch als Medizin für Jugend und Schönheit.  Später wurde er  medizinisch als Mittel gegen Wurmbefall genutzt.
Auch als Küchenkraut hatte er eine Bedeutung.
Thymian:
Die Bedeutung als Heil-, Würz- und Zauberkraut beruhte auf dem Gehalt an ätherischen Ölen, Gerbstoffen und Flavonoiden. In der Volksmedizin hielt man Thymian für hilfreich bei der Niederkunft und legte ihn Gebärenden in die Lagerstatt.
Tymian
Basilikum
Basilikum:
Damals diente es in erster Linie als Heilkraut. Liebhaber des Krauts glaubten, es schütze vor Skorpionstichen, Insekten und helfe auch gegen Melancholie. Gegner des Basilikums glaubten wiederum,
das Kraut würde den Skorpion heranlocken und Hass unter Freunden säen.  Als Küchenkraut hatte es eine geringere Bedeutung als heute.
Majoran:
Es gab kaum ein Leiden, gegen das Majoran keine Heilkraft zugetraut wurde. Die Heilanzeigen reichten von Schnupfen, Brust- und Leibbeschwerden bis zu Nervenleiden, Zeugungs- schwäche und Pest.
Als Küchenkraut wurde es hauptsächlich in den Mittelmeerländer  verwendet.
Majoran
Bohnenkraut
Bohnenkraut:
Bereits im Mittelalter war Bohnenkraut ein bekanntes Heilkraut, welches vor allem unterstützend zu Speisen oder allgemein
für Verdauungsbe- schwerden verwendet wurde, darüber hinaus auch gegen Kopfschmerzen und Schlafbeschwerden.
Ingwer:
Der brennendscharfe Geschmack setzte den Ingwer dem Pfeffer gleich und fand als eines der teuersten Speisen- und Trankgewürze nur auf der Tafel der Reichen Platz.
Die Klosterheilkunde empfahl ihn vorrangig zur Bekämpfung von Magen- Darm-Beschwerden
und vor Erkältung.
Ingwer
Zimt
Zimt:
Zu Beginn von Luthers Leben war der Zimt, wie auch der Pfeffer fast unbezahlbar.
Durch den Beginn der Kolonialisierung importierten insbesondere die Portugiesen den Zimt aus Indien. Dadurch wurde er etwas erschwinglicher. 
Zwiebel:
Die Zwiebel war zu jener Zeit in Deutschland sehr weit verbreitet und in fast jedem Garten zu finden.
Teilweise herrschte noch der Aberglaube aus dem Mittelalter vor, durch das Aufhängen von drei weißen Zwiebeln an der Stalltür, das von Hexen ausgehende Unheil vom Vieh fernhalten zu können.
Zwiebel
Bienenhonig
Honig:
Bienenhonig war auch noch zu Luthers Zeiten das wichtigste Süßungsmittel. Es  wurde auch zur Konservierung von Nahrungsmitteln und in der Heilkunde als Kräftigungsmittel für Genesende sowie zur Arzneimittelherstellung verwendet.
Muskat:
Eine einzige Muskatnuss kostete damals so viel wie eine halbe Kuh. Im 17. Jahr- hundert entbrannte
sogar ein Krieg um die kostbaren Samenkörner des Muskatbaumes. Kleine Mengen von Muskatnuss wirken adstringierend, antibakteriell und krampflösend. Ab einer Dosis von 4 Gramm wird sie gesundheitsgefährdend.
Zwiebel
Gewürznelkenbaum
Gewürznelken für den Küchengebrauch
Gewürznelken:
In der Küche werden Gewürznelken – vorsichtig dosiert – zum Würzen von Marinaden, Saucen,
Wurst, Fleisch- und Fischgerichten, Lebkuchen und anderem verwendet
Darüber hinaus  wurden die Gewürznelken als leber-, magen- und hirnstärkend angesehen
Buchweizen:
Eine 30 - 60 cm hohe, einjährige, als Sommerfrucht angebaute Pflanze, aus deren bucheckernähnlichen Samen bereits schon zu Luthers Zeiten an
Mehl, Gries und Grütze gewonnen wurden.

Buchweizen

Brunnenkresse



Brunnenkresse:

galt damals als Universalheilkraut.
Sie fehlte in keinem Klostergarten und wurde auch als Salat und/oder Küchenkraut verwendet.
Weinessig:
Auch zu Luthers Zeiten diente Essig u.a. zur  Schönheitspflege  und wurde wegen seiner reinigenden und desinfizierenden Wirkung sogar zur  Behandlung  von hartnäckiger Hautkrank- heiten angewendet. Das Einlegen von Gemüsen und die Erstellung von Marinanden für Salat war in Teilen von Europa sehr beliebt.

Essig im Fass
Schalotten

Schalotten:

Diese Zwiebelart wird in Mitteleuropa seit 800 n. Chr. von Feinschmeckern
wegen ihres milden Aromas geschätzt.
Grana Padano:
Die Käsesorte entstand wahrscheinlich im Jahr 1135, inmitten der südlichen Lombardai, als Mönche der Zisterziender im Kloster Chiaravalle Milanese überschüssige Milch haltbar machen mussten.  Dieser Hartkäse ließ sich gut transportieren und war damit für den Handel sehr geeignet.
Grana Padano